Catch
Catch
Text von Ror Wolf
Sprache: deutsch und englisch
100 Seiten, fester Einband, Format: 24x30,4 cm
Herausgeber: Achim Heine
Erschienen im Verlag Kettler, Dortmund
Gestaltung: Heine/Lenz/Zizka,
Konzeptionelle Mitarbeit: Richard Reisen
Erscheinungsdatum: 20. April 2015
ISBN: 978-3-86206-475-5
Fotografien
Einzelausstellungen | ||
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2020 |
Sights Sights Iris BookCafè & Gallery, Cincinatti, Vereinigte Staaten | |
2016 |
Catch 5th Singapore International Photography Festival, Singapore, Singapur | |
2015 |
Catch Neue Galerie im Höhmannhaus, Augsburg, Deutschland | |
2015 |
Catch Staatliche Galerie Moritzburg, Halle, Deutschland | |
2015 |
Catch Galerie Lichtblick, Köln, Deutschland |
Gruppenausstellungen | ||
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2019 |
An Ort und Stelle - Fotografie des Gegenwärtigen Kunstmuseum Reutlingen, Reutlingen, Deutschland | |
2018 |
Street. Life. Photography - Street Photography aus sieben Jahrzehnten im Rahmen der Triennale der Photographie Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg, Deutschland | |
2017 |
Living Inventory Projektraum Kunstquartier Bethanien, Berlin, Deutschland | |
2017 |
Eyes on Nature Fotografie und der künstlerische Blick auf Natur Künstlerhaus Metternich, Koblenz, Deutschland | |
2017 |
Um ein Haar mit Stefanie Minzenmay Studio Bronx, Neuss, Deutschland | |
2016 |
Inside Out Fotografie, BBK Kunstforum, Düsseldorf, Deutschland | |
2016 |
Listen to the Photographs Alte Feuerwache, Köln, Deutschland | |
2016 |
Die Erfindung des Realen European Month of Photography Berlin Kunst- und Kreativhaus, Potsdam, Deutschland | |
2015 |
Catch Projektion bei dem Just Another Photo Festival New Delhi, Indien | |
2015 |
Imagine Reality Fotoprojekte RAY MAK, Frankfurt, Deutschland | |
2015 |
Catch Projektion bei dem Organ Vida, Int. Photo Festival Zagreb, Kroatien | |
2012 |
Catch Shortlist des Photobook Awards 2012 Le Bal, Paris, Frankreich |
Rezensionen
Wolfgang Zurborn
von Niko Havranek & Sebastian Gansrigler

Interview von Niko Havranek & Sebastian Gansrigler mit Wolfgang Zurborn auf 28 Seiten mit 24 Abbildungen aus den Serien “Vorgarten der Illusionen”, “Menschenbilder-Bildermenschen”, “LUsionen”, “dressur real”, “Im Zentrum der Geschwindigkeit”, “Drift”, “Catch”, “Mitten im Westen” und “Karma Driver”
Das Momenthafte greifbar machen
von Matthias Reichert
Horst Haas Fotografien stehen im Mittelpunkt einer neuen, sehenswerten Ausstellung in der Abteilung für konkrete Kunst des Reutlinger Kunstmuseums. Fotoarbeiten und konkrete Kunst? In der Sammlung Manfred Wandel, die dieser 2017 der Stadt geschenkt hat, fehlt das Genre gänzlich. Dennoch stellt Kurator Holger Kube Ventura in der Ausstellung „An Ort und Stelle“ in der Eberhardstraße 14 einen im Wortsinne glänzenden Bezug her: Über den Boden der gesamten Schau verteilt hat er die variable Installation „Round-About“ aus dem Jahr 2010 von Nikolaus Koliusis – eines der Hauptwerke der Sammlung.
Zur Abbildbarkeit von Orten
Die Installation besteht aus 24 flachen, spiegelnden Scheiben aus poliertem Edelstahl. Diese reflektieren über 1000
Quadratmeter das Sonnenlicht und die Kunstwerke an den Wänden. Je nach Tageszeit und Lichteinfall scheinen sich in den
Scheiben Löcher aufzutun, die Betrachter samt Fotografien zu verschlingen drohen. Der Österreicher Koliusis, der heute
in Stuttgart lebt, war selbst Architekturfotograf, ehe er als Objekt- und Lichtkünstler bekannt wurde.
Kube Ventura hat für die Schau nun Arbeiten von sechs internationalen Fotokünstlern und -künstlerinnen zusammengetragen.
Diese sollen die „Fotografie des Gegenwärtigen“ zeigen. Es gehe um die Abbildbarkeit von Orten. Der Kurator möchte die
Differenz zwischen Wahrnehmung und Fotografie sichtbar und „das Momenthafte greifbar“ machen. So würden die räumlichen
und zeitlichen Dimensionen von Präsenz erkennbar: „Es geht nicht um Aktualität, sondern um Gegenwärtigkeit.“
Was er damit meint, verdeutlichen schon eingangs die Arbeiten von Julian Faulhaber. Der Berliner wurde 1975 geboren und
ist damit jüngster Künstler der Schau. Faulhaber zeigt artifizielle und leere Szenerien: den Hintereingang eines
Gebäudekomplexes, ein steriles Restaurant vor der Neueröffnung (Bild) – regelrechte Nicht-Orte oder Transiträume.
Mareike Foecking aus Düsseldorf bildet in sechs großformatigen Fotografien Spiegelungen von Passanten in
Schaufensterscheiben ab – und macht damit zugleich auf ein neues Problem der Straßenfotografie aufmerksam: Immer
häufiger drohen solche Fotos Rechte von Personen, Marken oder Urhebern zu verletzen.
Davon lässt sich Straßenfotokünstler Wolfgang Zurborn aus Köln nicht abhalten. Er drängt in seinen Arbeiten Perspektiven
aus dem öffentlichen Raum förmlich zusammen, kombiniert Realitätsebenen und schafft so surrealistische Konstellationen.
In der Momentaufnahme eines Ballwurfs schiebt sich dieser Ball so vor den Kopf eines Mannes, dass er den Kopf zu
ersetzen scheint.
Alle gezeigten Fotografien stammen aus Serien. So kontrastiert Viktoria Binschtok aus Berlin Aufnahmen von Google
Streetview samt verpixelten Gesichtern mit Großaufnahmen dieser Orte in New York und zeigt dort etwa eine Sitzecke oder
Müllsäcke.
Barbara Probst (New York/ München) kombiniert Momentaufnahmen von Straßenkreuzungen oder von einem Picknick. Alle Bilder
dieser Miniserien sind jeweils exakt im selben Augenblick aus unterschiedlichen Kameraperspektiven aufgenommen – so
vereinen sie Makro-Erlebnisse und Mikro-Betrachtungen von ein und derselben Situation.
Stephanie Kiwitt aus Brüssel schließlich hat in einer weiteren Fotoserie die Arbeitsabläufe in einer Chocolaterie
abgebildet – von der Schokomasse bis zur fertigen Praline. Sie inszeniert das in Farbe und Schwarz-Weiß fast so wie
Werbeaufnahmen. So werde die Kluft zwischen Medienbild und Vor-Ort-Erlebnis zum roten Faden der Ausstellung, sagt der
Kurator. Und dank Koliusis ist das wahrhaft ein Spiegel der konkreten Kunst.
Eröffnet wird die Ausstellung am heutigen Freitag um 19 Uhr in der Eberhardstraße 14, 2. Etage. Es sprechen
Kunstmuseumsleiterin Ina Dinter, Kurator Holge Kube Ventura sowie OB Thomas Keck. Die Schau ist bis 19. April 2020 zu
sehen (Dienstag bis Samstag 11 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 19 Uhr, Sonn- und Feiertage bis 18 Uhr, Heiligabend und
Silvester geschlossen). Der Katalog hat 128 Seiten und kostet im Museum 15 Euro. Am morgigen Samstag um 17 Uhr stellt
der beteiligte Fotokünstler Wolfgang Zurborn seine Werke persönlich vor.
Jagd nach dem Augenblick
von Armin KNAUER

Momentaufnahmen aus dem Alltag
von Helga Bittner

Die hohe Kunst der Augentäuschung
von Sylvia Staude
